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TOO WOO WOO?

  • Autorenbild: Julie
    Julie
  • 26. Apr.
  • 3 Min. Lesezeit

Woran denkst du, wenn du das Wort "Spiritualität" hörst? 


Esokram? Rebirthing? New Age Gefasel? Tarotkarten legende Esotanten in lila Federkleidern? Urbane Menschen in fancy Yogapants, die Mantras singen, die sie nicht verstehen? Trommelnde Hare Krishna Anhänger, die durch die Strassen ziehen?


Too Woo Woo Schriftzug auf rosa Wolken Hintergrund

Alles etwas "too woo woo"?


So geht es mir leider. Denn das wird uns seit Social Media Zeiten als "Spiritualität" verkauft. Respektive das hat sich in unserer heutigen, kommerziell orientierten und schnelllebigen Gesellschaft über die eigentliche Bedeutung und Herkunft dieses Begriffes gelegt. Und zwar so massiv, dass ich mich kaum noch traue, den Begriff zu nutzen, aus Angst in ebendiesen New Age Topf geworfen zu werden.


Dabei ist Spiritualität etwas ganz Natürliches. Es ist keine Schnellbleiche und kein esoterisches Geschwätz, sondern eine Lebenseinstellung. Es ist eine Haltung, wie wir mit uns selbst und dem Leben an sich umgehen wollen. Wie wir unser Innenleben, das was uns ausmacht und von anderen unterscheidet, wahrnehmen. Und es ist etwas, was ich in der Erarbeitung der Brand Identity mit meinen Kund:innen mit einbeziehe. Denn auch da geht es darum, hinzuschauen, was diese Marke im Innen ausmacht und von der Konkurrenz unterscheidet.


Der Begriff kommt ursprünglich vom lateinischen Wort "spiritus", was so viel bedeutet wie: Geist, Atem oder Lebenskraft. Der Atem galt früher als Ausdruck des Lebens selbst – wenn jemand atmete, war er lebendig.

Im frühen Christentum sprach man dann von „spiritualis“ für alles, was „vom Heiligen Geist erfüllt“ oder „geistig“ war – im Gegensatz zu nur körperlichen oder weltlichen Dingen. Der Begriff war also stark religiös geprägt und hing mit dem Verhältnis des Menschen zu Gott zusammen.

Erst später wurde Spiritualität dann breiter verstanden: Sie bezeichnete nicht mehr nur religiöses Leben, sondern auch die persönliche Suche nach Sinn, Verbundenheit und innerem Wachstum – unabhängig von festen Kirchenstrukturen.


Fragen wie: Wer bin ich? Was ist mir wichtig? Was erfüllt mich wirklich? sind alle spiritueller Natur. Sie finden ihre Antworten in unserem Innern, im Gefühl. Nicht im Materiellen. Denn Spiritualität ist nicht greifbar, sondern nur erlebbar. Es ist das, was einsetzen kann, wenn wir innerlich ruhig werden, die Anspannung nachlässt, der Atem fliesst, wir aufhören uns von uns selbst abzulenken und uns selbst zuhören. Es ist der Ausdruck unserer ungetrübten inneren Welt. Es ist das, was wir fühlen, wenn wir im «flow» sind. Das, was uns lebendig fühlen lässt.


Die gleichen Fragen stellen wir bei der Erarbeitung einer Brand Identity. Wer ist diese Marke? Welche Werte werden von ihr verkörpert? Was strahlt die Marke nach aussen ab? Wie soll sie von den Kund:innen erlebt werden?


Es ist das Hineinspüren in uns Selbst und das bewusste Wahrnehmen von dem was ist. Es ist die Frage nach: Was geht wirklich in mir vor? Es ist das, was übrig bleibt, wenn wir alle Einflüsse von aussen, allen Lärm, alles Materielle weglassen.


Denn Spiritualität an sich ist unspektakulär. Es ist natürlicherweise in unserem Leben vorhanden. Die Beschäftigung damit wurde nur durch die laute Zeit des Konsums, die Fokussierung auf das Materielle und die Abwendung von der Innenkehr verschüttet. Man vergass schlicht die Besinnung auf die innere Lebenskraft. Man dachte, man könnte darauf verzichten. Denn die "Lebendigkeit" kam ja von aussen in Form von Unterhaltung und Wohlstand. Gegen diesen Lärm des höher, schneller, weiter Zeitalter kam die Stille der Spiritualität nicht mehr an. Das Wort wurde vergrault und die Ablenkung war perfekt. 


Aber Spiritualität ist das Gegenteil von schneller, höher, weiter. Es ist genussvoll, bewusster, menschlicher.  Egal wo, ob beim Sport, in der Natur oder in einer ruhigen Minute zu Hause. Was Spiritualität - und Brand Identity Work - definitiv nicht braucht, ist eine grosse Show. 


No Woo Woo. Just conscious, delightful being.

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